Was ist die Hufeisen-Theorie?

Es ist eine Theorie, wie man politische Ideen als Bild darstellen könnte. In der Mitte ist die durchschnittliche Bevölkerung. An die Ränder werden alle Ideen verschoben, welche eine andere Gesellschaft möchten. Zum Beispiel: Eine klimagerechte Demokratie oder eine faschistische Tyrannei.

Diese Theorie ist falsch und gefährlich. Sie wertet den Einsatz für eine bessere Welt ab - und stellt ihn in die Nähe von Faschismus. Damit hilft sie der fossilen Industrie und allen, welche das Schlechte in unserer Gesellschaft erhalten möchten. Und: Sie verharmlost den Faschismus.

Das Angelhaken-Bild

Analysen zeigen längst: Faschistische Ideen dringen viel schneller in die breite Bevölkerung als Ideen für eine bessere Welt. Denn: Rechtsextremismus stellt die heutigen Machtverhältnisse weniger stark in Frage.  Der faschistische Rand befindet sich also näher bei der Mitte der Gesellschaft - im Bild des Angelhakens zeigt sich das durch ein Zurückbiegen des Hakens zu seiner Mitte.

Wichtig ist dabei: Auch dieses Bild ist eine Vereinfachung von komplexen und mehrdimensionalen Mechanismen. Es ist allerdings ein hilfreiches Werkzeug, um sich über die Nähe der Mitte der Gesellschaft und faschistischen Ideen im Klaren zu bleiben.

Dunkle Geschichte des Hufeisens

Einen Beleg dafür, wie effektiv faschistische Ideen durch die Gesellschaft diffundieren, liefert die “Hufeisen-Theorie” ironischerweise gerade selbst. Ursprünglich stammt diese Theorie nämlich von zwei Nazi-Autoren aus dem Jahre 1932. Heute ist die Theorie unbewusst weit verbreitet. Ein Beispiel ist der folgende Satz: “Ich finde ja Faschismus schlecht, aber Klima-Terroristen sind genauso schlimm.”

Darum: Weg mit dem Hufeisen!